Donnerstag, 27. Oktober 2011

Wegweiser 2.1 - Im Zeitalter von WEB 2.0


An dieser Stelle verlassen wir unseren Pfad auf die Bergspitze kurz um in einer Waldhütte auf unser Facebookprofil zuzugreifen. Im Blog von „The DarkSide of Life“ http://darko-stojanovic.blogspot.com/2011/10/web-20-was-ist-das.html habe ich nämlich im Youtube-Video erfahren, dass Facebook gemessen an den Usern das viertgrösste Land der Welt wäre, was mich doch sehr beeindruckt hat. Nun stellte ich mir die Frage, wäre dieses „Facebookland“ demokratisch? Hätten die „Facebookianer“ auch ein Mitspracherecht auf höchster Entscheidungsebene?

Ich vermute eher NEIN! Es wäre wohl eher eine Art Monarchie wo top-down neue Richtlinien und Inhalte diktiert werden und erst wenn sich das Volk energisch zur Wehr setzt sich die Führer umbesinnen. Ich bin nun seit rund 5 Jahren Mitglied dieser Community. In dieser Zeit hat sich designtechnisch, datenrechtlich und inhaltlich einiges verändert. Gleichzeitig hatte ich aber nie die Möglichkeit an einer Abstimmung über allfällige Änderungen teilzunehmen. Kürzlich wurde beispielsweise der Chat umgestellt und einige Stunden später gab es bereits unzählige Facebookgruppen, welche die Wiedereinführung des alten Chat forderten. Wieso hat Facebook nicht zuerst die User nach ihren Bedürfnissen befragt oder eine Betaversion (Versuchsversion) lanciert? Ganz im Sinne des Schlusswortes „Listening first, selling second“ im Youtube-Video auf dem Blog von „The DarkSide of Life“. Was Facebook hingegen verstanden hat und wir beim Thema Storytelling gelernt haben, ist „People like Stories“. Deshalb wird in naher Zukunft eine neue Funktion eingeführt, wo man sein Leben auf einem Zeitstrahl wie eine Geschichte präsentieren kann, aber seht am besten selbst: 

3 Kommentare:

  1. Zuvor wurde auch Tagebuch geschrieben, um Erinnerungen festhalten zu können. Und warum nicht umsteigen auf eine viel flexiblere und bequemere Variante? Der grösste Vorteil besteht für mich darin, dass man sein „Leben“ ständig nach Lust und Laune aktualisieren, ergänzen und korrigieren kann. Wie du, bin auch ich der Meinung, dass viel eher von einer oligarchischen Regierungsform des "Facebooklands" die Rede sein sollte. Aber ist die Einführung dieser Funktion etwa ein Schritt in Richtung „demoktratischere“ Formen? Auch wenn die Facebook-Macher dies als ein Entgegenkommen der Wünsche ihrer "Facebookianer" darstellen, finde ich, dass durch die Einführung dieser neuen Funktion (zu welchem Zweck auch immer) noch strategischer und detaillierter in die Privatsphäre eingegriffen wird. Ausserdem bezweifle ich, ob der Mehrheit der Nutzer bewusst ist, wie viel sie bereits (auch ohne diese Funktion) von ihrem Leben auf Facebook publiziert haben...

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  2. Vielen Dank für deinen wertvollen Kommentar Waldspecht. Ich finde es auch bedenklich wieviel die Leute teilweise von ihrem Privatleben auf Facebook der Öffentlichkeit präsentieren. Deshalb sehe ich die neue Funktion auch nicht als Substitutionsprodukt zu einem Tagebuch, da ein Tagebuch doch Geheimnisse (welche nur der Verfasser kennt) enthalten soll. Die Frage die sich jedoch stellt ist, ob man in ein par Jahren überhaupt noch persönliche Geheimnisse hat oder das WEB alles über einem weiss (Konsumverhalten, Wo man sich gerade befindet und macht, Welche Vorlieben man hat, etc.). Was meinst du dazu?

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  3. Gute Frage. Schwer einzuschätzen ob der Mensch der Zukunft überhaupt noch das Bedürfnis nach Privatsphäre und persönlichen Geheimnissen hat. Vielmehr wird dieses durch den aufkommenden Trend der Selbstinszenierung ersetzt. Deshalb könnte ich mir gut vorstellen, dass in nicht allzu ferner Zukunft eine grosse Anzahl der Internetnutzer keine Geheimnisse mehr vor dem WEB haben wird, ohne dass sie dies gross stören würde. Es wird aber auch noch diejenigen geben, die sich zweimal überlegen wie viel sie tatsächlich von sich preisgeben möchten...

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