Freitag, 23. Dezember 2011

Zehnter Wegweiser - Crowdsourcing oder der arbeitende Kunde

Ich beziehe mich in diesem Eintrag auf den Blogeintrag von sadrs 1 mit dem Namen „marketing 3.0 - mitwirken lassen statt nur verkaufen“, welcher unter http://sadrs1.blogspot.com/ auffindbar ist. Als ich diesen Blog gelesen habe, fragte ich mich ob es eigentlich nur eine Form des Crowdsourcing gibt? Sprich ein Unternehmen veröffentlicht eine Problemstellung (z.B. wie sollen wir unser Produktangebot weiterentwickeln?) und hofft anschließend auf interessante Ideen der Internetcommunity. 


Nun aus meiner Sicht müsste der Begriff Crowdsourcing viel weitergefasst werden. Ich würde von Crowdsourcing sprechen wann immer Menschen, welche nicht vom Unternehmen (welches Crowdsourcing betreibt) angestellt sind, in den Produktionsprozess mit einbezogen werden. Um mein Standpunkt zu verifizieren oder allenfalls auch zu falsifizieren habe ich nach Publikationen von namhaften Wissenschaftlern gesucht und bin tatsächlich auch fündig geworden. Ich habe zu diesem Thema eine spannende Grafik von Prof. Dr. G. Günter Voss von der technischen Universität Chemnitz gefunden, welche zeigt, dass es nicht „das Crowdsourcing“ gibt, sondern viele verschiedene Varianten und Ausprägungen:




Weiter finde ich den Blog von Sadrs1 richtig gut, trotzdem muss ich folgende Aussage in Frage stellen: „Dabei ist es nicht so, dass die Unternehmen die Kunden arbeiten lassen wollen“. Ich bin hier ehrlich gesagt nicht ganz seiner Meinung, da aus meiner Sicht mit dem Crowdsourcing gewisse Arbeiten bewusst an die Kunden ausgelagert werden. Zum einem um Geld zu sparen und zum anderen um zu erfahren, welche Güter und Dienstleistungen vom Markt nachgefragt werden. Professor Voss spricht sogar vom „arbeitenden Kunden“. Er argumentiert, dass historisch gesehen der Kunde schon immer aktiv war und Arbeitsschritte übernommen hat und das Crowdsourcing im WEB 2.0 einfach der nächste Schritt sei. Was für Arbeitsschritte im Wertschöpfungsprozess haben die Kunden noch vor dem WEB 2.0 übernommen, fragt ihr euch vielleicht jetzt? 

Ganz einfach, habt ihr euer Essen im Gourmetrestaurant MC Donalds auch schon einmal weggeräumt? MC Donalds spart mit seinen 50 Mio. Kunden täglich (Zahl stammt aus dem Jahre 2003), welche ihr Abfall selbst wegräumen, rund 1.83 Mrd Euro pro Jahr, wenn man pro Abräumen 0.10 Euro verrechnen würde.

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